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Der Stern und die drei Reisenden

Der Stern und die drei Reisenden

Es war eine kühle Nacht und der Wind riss heftig an den Gewändern der drei Reisenden. Der Himmel war pechschwarz und sternenklar, und da die drei des Himmels kundig waren, lasen sie die Sternbilder wie Bücher. Da gab es den Helden Perseus und das Sternbild des Bärenhüters. Links reckte sich der große Hund empor und der Löwe holte zu einem mächtigen Gebrüll aus, das den Himmel erschütterte. Doch da! Was war das? In der Mitte des Himmelszeltes leuchtete ein Stern, den keiner der drei Reisenden jemals zuvor erblickt hatte. Er war so hell, dass es fast so aussah, als stünde er in Flammen. Keiner der drei sagte ein Wort, doch sie alle fühlten es. Von dem Stern ging eine Anziehungskraft aus, die sie wie magisch in seine Richtung zog. Es war schon tiefste Nacht, doch keiner der drei Reisenden verspürte Müdigkeit. Es vergingen viele Stunden, doch als fast schon der Morgen graute, sahen sie wohin der Stern sie geführt hatte. Sie standen vor einem einfachen Stall, aus dessen Fenster warmes Licht fiel. Die drei Reisenden traten ein und fanden zwei einfache Leute vor, die sich über einen Trog beugten. Sie sahen sehr müde aus, doch ihre Gesichter zeichnete pures Glück. Als sie näher kamen, blickten sie in das Gesicht eines Neugeborenen und auch auf den ihren breitete sich ein Lächeln aus und sie wussten, dass sie angekommen waren.
Fotos Andreas Schmidt Offenbach.